Meine Motivation

Was mich bewegt

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“

Doch manchmal fehlen dem Bild doch noch ein paar ergänzende Gedanken, um dessen Intention leichter und besser transportieren zu können. Denke ich nur mal an die Mimik meiner KommunikationspartnerInnen: Wie oft lag ich ganz offensichtlich mit meiner Einschätzung zu deren Gefühlslage falsch? Und wie hoch war die Dunkelziffer?

Es ist also schwer, Gedanken, Gefühle oder Stimmungen nur mit und in Bildern auszudrücken. 

Texte alleine sind jedoch oftmals wenig einprägsam, selbst wenn sie grafisch aufbereitet wurden. 

Es dürfte wohl deshalb die Kombination von Text und Bild sein, die dafür sorgen kann, dass die Gedanken und Impulse auf eine ähnliche Art und Weise empfunden und verstanden werden, wie ich sie sehe und verstehe. Oder zumindest, wie ich sie interpretiere.

Was war denn nun der Grund, mich überhaupt mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Gedanken zu beschäftigen? Seitdem 2019 bei mir ein Burn-Out diagnostiziert wurde (der definitiv schon Jahre vorher seinen Anfang genommen hatte), versuche ich, buchstäglich wieder auf die Beine zu kommen. War es mir in der ‚Hoch-Phase‘ oft nur mit großer Mühe möglich, meinen Alltag zu bestreiten, habe ich durch professionelle Hilfe immer besser gelernt, mehr auf mich und meine Bedürfnisse zu hören und diesen auch Raum zu geben. Dazu gehört für mich auch, mein Leben neu zu überdenken, zu schauen, was mir wichtig ist, was ich möchte und was ich nicht mehr möchte. Geholfen haben mir dabei viele unterschiedliche Bücher. Das Problem dabei: meine Konzentrations- und Merkfähigkeit die unter dem Burn-Out definitiv auch sehr gelitten hatte. So war es mir oftmals nur schwer möglich, mir wichtige Passagen und Gedanken aus den Büchern zu merken und für mich abzuspeichern. 

Als ich dann Anfang 2020 zur Reha fuhr und dort Gestalt-Therapie verordnet bekam, war ich zuerst wenig erfreut – ohne überhaupt genau zu wissen, was mich dort erwarten wird. Natürlich war es für mich herausfordernd, mich mit den Aufgaben auseinander zu setzen und meine Gedanken auf Papier zu bringen. Doch irgendwann merkte ich, dass es jedes mal ein bisschen leichter fiel, mich auf die Themen einzulassen. Irgendwann machte es mir sogar richtig Spaß, mich durch das kreative Gestalten mit bestimmten Fragen und Impulsen zu beschäftigen. So begann ich in der Therapie-freien Zeit, mich mit der Darstellung von neu formulierten Glaubenssätzen zu beschäftigen, um diese für mich zu manifestieren und einzuprägen, schon auch von der Sorge getrieben, dass ich sie wieder vergessen könnte.

In der Zeit nach der Reha konnte ich glücklicherweise das Malen und Gestalten für mich bewahren, denn ich spürte, wie mich das Umsetzen von Gedanken und Ideen immer auch zur Ruhe brachte. Beim Malen konnte und kann ich einfach ganz bei mir sein.

 

Meine Auswahl von Lebensweisheiten, Gedanken oder Zitaten beruht auf der einfachen Tatsache, dass mich unterschiedliche Inhalte zu verschiedenen Zeiten mehr oder weniger ansprechen. Ein Zitat, das mich heute berührt, weil ich gerade ein Erlebnis hatte, was dazu passt, interessiert mich zwei Monate später vielleicht nicht mehr, weil da gerade etwas anderes mein Leben beeinflusst. Umgekehrt kann eine Lebensweisheit, die ich heute links liegen lasse und die nichts bei mir zum Klingen bringt, in ein paar Tagen eine viel wichtigere Bedeutung bekommen, weil es Erfahrungen in meinem Leben gibt, bei denen diese Lebensweisheit wie die sprichwörtliche „Faust auf’s Auge“ passt. Wenn Du möchtest, lass‘ mir gerne Deine Spruch-Idee zukommen, die ich vielleicht umsetzen werde, weil es gerade passt.

Ein zweiter Aspekt meiner Beschäftigung mit der Darstellung von Gedanken und Sprüchen ist, dass ich mich viel intensiver mit dem Inhalt eines Gedankens auseinander setze. Waren es während der Reha bei der Gestalt-Therapie noch vorgegebene Themen; denen ich mich gedanklich nähern musste (oder es zumindest ernsthaft versuchen sollte), so sind es in der Zeit danach eben oftmals Themen, die gerade in mir etwas zum Schwingen bringen. Manchmal setzte ich mich jedoch auch bewusst mit Impulsen auseinander, die sich für mich – zumindest zu Beginn – als eher ’sperrig‘ anfühlen. Mit denen ich also erstmal Schwierigkeiten habe. Doch ähnlich wie bei der Gestalt-Therapie merke ich auch, dass wenn ich mich auf diese neuen Gedanken einlasse, ihnen Raum gebe, ich mich durchaus auch mit solchen Gedanken auseinander setzen kann, um im Anschluss an die zeichnerische Gestaltung zu gehen.

Ein dritter und letzter Aspekt meiner Arbeit ist ganz einfach meine Erfahrung mit dem Malen: Setze ich mich hin und nehme Stifte und Pinsel in die Hand, kann ich abtauchen. Ich konzentriere mich auf den Spruch, versuche, meine Interpretation und meine gestalterischen Fähigkeiten unter einen Hut zu bekommen. Dabei merke ich immer wieder, wie ich ganz im Malen und Zeichnen aufgehe, wie die Welt um mich herum immer mehr in den Hintergrund gerät und ich einfach abschalten kann. 

Das ist meine Auszeit, die ich mir nehmen kann, wann immer es mir gut tut.

 

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