Es gibt Situationen in meinem Leben, in denen bin ich froh, jemanden meinen Freund/meine Freundin nennen zu können. Ich weiß, dass dieser Mensch da ist, wenn es für mich gerade schwer ist. Der mir hilft, mich über Wasser zu halten. Der mir hilft, den Blick wieder auf das Ziel zu lenken. Natürlich muss ich selbst schwimmen. Natürlich muss ich selbst schauen. Trotzdem ist es für mich wertvoll und wichtig, in stürmischen Zeiten jemanden bei mir zu wissen, der mir beisteht, mich anspornt und mich, wenn es notwendig sein sollte, auch auf den richtigen Weg zurück führt.
Schwierig wird es jedoch immer dann, wenn ich auf die Unterstützung von Freunden hoffe, weil ich selbst gerade keine Ahnung habe, wie es weiter gehen kann. Will dann niemand da sein, bin ich verletzt, enttäuscht und oft genug auch verzweifelt. Gerade wenn ich selbst für meine Freunde alles mir mögliche tun würde, wären sie selbst in einer ähnlichen Situation. Ich werde traurig und wohl auch wütend. Doch weniger auf die, die ich bislang ‘Freund’ genannt hatte, sondern eher auf mich selbst. Habe ich mich doch offensichtlich getäuscht. Hatte ich doch bisher geglaubt, dass sie unsere Freundschaft genauso ernsthaft sehen, wie ich sie sah. Das schmerzt mich dann noch zusätzlich.
Doch auch wenn diese Erfahrung so schmerzhaft ist wie sie ist. Sie zeigt mir, wer wirklich ‘Freund’ ist. Wer auch in schwierigen Zeiten zu mir halten kann oder will und wer nur so lange ‘Freund’ sein kann, wie es einigermaßen leicht ist. Das sind die wahren Freunde.