Niemandem können wir so leicht etwas vormachen wie uns selbst

Ups.
Ist das wirklich so?
Ich bin doch so ehrlich – gerade mir selbst gegenüber. Oder?
Wenn ich in einer ruhigen Minute darüber nachdenke, dann kommen mir durchaus Situationen in den Sinn, in denen es wohl anders war, als ich es mir gerne gesagt hätte:

  • nur weil die Wolken etwas dunkler waren, ist nicht gleich die Welt untergegangen. Und das war schon gar kein Grund, statt des Rades das Auto zu nehmen.
  • ich könnte ja morgen früh etwas länger schlafen, dafür kann ich mir jetzt noch eine weitere Folge meiner Lieblingsserie anschauen.
  • wenn ich das jetzt tue (oder lasse), dann habe ich bestimmt einen guten Grund dafür.

Doch wenn ich ehrlich zu mir selber bin (oder ich gerade ein ehrliches Gegenüber in meiner Nähe weiß), dann muss ich mir leider allzu oft sagen (lassen), dass vieles von dem, was ich mir zugestehe, einfach nur eine Ausrede ist. Ein Schön-Reden, um etwas Bestimmtes zu tun oder zu bekommen, um etwas Unangenehmen zu vermeiden.
Das, was ich bei meinem Gegenüber direkt als faule Ausrede entlarven würde, ist, wenn ich es so tue, oftmals von mir als ‘legitim’ und als ‘in Ordnung’ klassifiziert, um mich damit gut zu fühlen.
Vielleicht gelingt es mir in Zukunft, Entscheidungen zu treffen, von denen ich auch bei näherer Betrachtung sagen kann, dass sie in Ordnung sind, weil ich das genau so möchte. Und nicht, weil ich es mir vorher schön gedacht habe.

Beitrag teilen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ähnliche Beiträge

Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner